Ökologische Entscheidungen am Sielwehr voranbringen

Renaturierung der Werre und Energiegewinnung aus Wasserkraft sind das Ziel

Grüne äußern sich zu den Perspektiven des Sielwehrs

Renaturierung der Werre, Hochwasserschutz, Energieerzeugung aus Wasserkraft – am Sielwehr stehen mittelfristig in den nächsten Jahren gewichtige Entscheidungen an. Diese zukünftigen Entscheidungen haben aber bereits in der Vergangenheit zu teilweise hitzigen Kontroversen geführt. Nach Ansicht der Grünen – Fraktion im Rat der Stadt Bad Oeynhausen ist allerdings eine vernünftige Lösung absehbar, die allen Positionen gerecht wird.

Dabei sehen sich der Fraktionsvorsitzende Dr. Volker Brand und sein Stellvertreter Rainer Müller – Held an der Seite der Oeynhausener Verwaltung. „Die von allen Fraktionen in Auftrag gegebene Mehrvariantenanalyse soll klären, ob es bei einer moderaten Absenkung am Sielwehr sowohl zur Energiegewinnung durch Wasserkraft als auch zur Renaturierung kommen kann“, so der Vorsitzende des Ausschusses für Klima-, Umwelt- und Hochwasserschutz Volker Brand. „Und wir sind optimistisch, dass beides möglich ist, dass Wasserkraftgewinnung am Sielwehr auch unter diesen Umständen wirtschaftlich betrieben werden kann“, so Brand weiter. Natürlich ist hier auf die Durchlässigkeit des Flusses zu achten. Aber Brand sieht bei modernen Anlagen auch für die Fischpassage bei allen bestehenden Problemen Verbesserungen.

Dabei ist den Grünen die nachhaltige Optimierung der Wasserqualität an der Werre, die mit der Renaturierung einhergeht, ein Herzenswunsch. Müller Held: „Hier stehen ca. vier Millionen Euro Fördergelder auf dem Spiel. Gelder, die wir nicht bekommen, wenn wir die bisherige Fallhöhe von drei Metern ohne Absenkung nur für Wasserkrafterzeugung nutzen und die Renaturierung in den Wind schreiben. Die beiden Grünen – Politiker warnen vor dieser sogenannten Nullvariante, also alles so zu belassen, wie es ist.

Müller – Held betont in diesem Zusammenhang die verbesserungswürdige Qualität des Werre – Wassers. „Auch und gerade Bad Oeynhausen hat hier eine besondere Verantwortung.“ Brand ergänzt: „In unserer Stadt darf nicht kaputt gemacht werden, was andere Städte und Gemeinden renaturieren.“
„Wer nur einseitig auf Wasserkraft setzt, der verstößt ferner gegen die Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union. Bis 2027 muss diese Richtlinie auch an der Werre umgesetzt werden“, sind sich Brand und Müller – Held einig. „Es sprechen einfach alle Gründe dafür, die Mehrvariantenanalyse abzuwarten und dann möglichst beide Optionen am Sielwehr umzusetzen. Wer nur und voreilig auf eine optimale Auslastung der Wasserkraft setzt, beraubt der Natur eine einmalige Chance zur Revitalisierung und verzichtet auf viel Geld.“

Am Sielwehr lasse sich mit sanften Maßnahmen ein Dreiklang aus Renaturierung, Energiegewinnung und Hochwasserschutz erreichen, ohne dass es zu spürbaren Veränderungen kommt. Auch der Kanusport im Werrebereich wird davon nicht beeinträchtigt werden.

Für die Fraktion der Grünen ist es ganz klar: „Hier können wir durch vorschnelles Handeln eine große Chance verspielen.“

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.