Das Sielwehr muss okölogisch renaturiert werden

Grüne kritisieren Vorhaben der SPD zum Sielwehr

Die SPD beabsichtigt, sich in der nächsten Woche auf ihrer Stadtverbandversammlung zur Zukunft des Sielwehrs zu positionieren (NW berichtete). Es soll beschlossen werden, die Wirtschaftlichkeit der Wasserkraftnutzung zu prüfen und die nichtfunktionierende Fischtreppe neu zu gestalten.

Die Fraktion der Grünen im Rat der Stadt Bad Oeynhausen kritisiert dieses Ansinnen scharf. „Nicht überall“, so der Grüne Fraktionsvorsitzende Volker Brand; „wo Ökologie drauf steht, ist auch Ökologie drin.“

Nach Ansicht der Grünen wollen sich die SPD, wie schon zuvor auch die FDP, mit einem ökologischen Feigenblatt als regenerative Energieerzeuger im Wahlkampf profilieren. Durch einen Verzicht auf eine Teilabsenkung des Sielwehres soll allem Anschein nach die dringend notwendige ökologische Renaturierung der Werre ausgespart bleiben.

„Damit“, so Fraktionsvize Rainer Müller Held, „würde Bad Oeynhausen aber auch auf millionenschwere Fördermittel zur Renaturierung der Werre verzichten und sogar gegen die Wasserrahmenrichtlinie der EU verstoßen.“. Zudem existieren bereits mehrere Gutachten, die eine Kostendeckung der Energieerzeugung aus Wasserkraft am Sielwehr nur unter optimalen Bedingungen sehen. Das bedeutet, sollte das Wasser wie in den vergangenen Jahren nicht immer in Strömen fließen, wird hier beständig jedes Jahr Verlust eingefahren.

Die Grünen kritisieren ferner, dass sich Bad Oeynhausen damit aus der Verantwortung für die Werre stehlen würden. Der grüne Stadtrat Andreas Edler dazu: „Andere Kommunen engagieren sich und verbessern die Wasserqualität der Werre. Bad Oeynhausen profitiert zwar davon, will aber selber nichts dafür tun.“

Für die grüne Ratsfrau Gesine Wiethüchter – Weigelt sind die Ängste vor einer moderaten Teilabsenkung hinsichtlich des Grundwassers und hinsichtlich möglicher Schäden an Gebäuden völlig haltlos. „ Hier wird versucht, mit Ängsten Stimmung zu erzeugen.“ Die Grünen betrachten das Vorhaben der SPD als Klientelpolitik für den Werster Ortsverband und für die Kanuten.

Dabei sehen die Grünen nach wie vor beste Chancen, dass es am Sielwehr zukünftig möglich sein müsste, Energie aus Wasserkraft zu erzeugen und die Werre zu renaturieren. Volker Brand fasst zusammen: „Beeinträchtigungen gibt es bei einer moderaten Absenkung weder für Biotope noch für Hausbesitzer oder Kanuten. Allerdings wird beim Thema Sielwehr offensichtlich, dass der Konsens der zerbrochenen Vierer – Koalition spätestens bei dieser Kontroverse vorbei gewesen wäre.“

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