Ratsfraktion der Grünen fordert mehr Abfallberatung gegen Störstoffe im Bioabfall

Einführung eines Detektionssystems bei der Leerung der Biotonnen gefordert

Zu einem Antrag in Sachen Störstoffe in der Biotonne an den Hauptausschuss vom 8. April stellt Fraktionsvorsitzender Dr. Volker Brand für die Grünen im Rat der Stadt Bad Oeynhausen fest:
„Hierbei geht es um Aufklärung, aktive Abfallberatung und darum, eine Kampagne gegen Störstoffe im Bioabfall zu starten.“

Auf einem Ortstermin im Kompostwerk Pohlsche Heide am 27. März haben sich Vertreter der Grünen aus Bad Oeynhausen und Porta Westfalica zum aktuellen Stand der Bioabfallbehandlung im kreiseigenen Kompostwerk Pohlsche Heide informiert. Aus Bad Oeynhausen waren Thomas Dippert und Karl – Heinz Weigelt dabei.
Augenfällig war dort der hohe Störstoffanteil bestehend aus Hausmüll und Verpackungsabfällen, wie sie von achtlosen Mitbürgern in die Biotonne geworfen werden.

Saisonal schwankend werden 5 bis 10 % der abgelieferten Tonnage im Bioabfall identifiziert und als Störstoff bei der Kompostproduktion unter zusätzlichem Aufwand abgetrennt.

Auch in Bad Oeynhausen ist entsprechende Nachlässigkeit bei der Abfalltrennung in den Haushalten zu beobachten. Andererseits: Letztmals vor mehr als zehn Jahren hat die Abfallwirtschaft in der Region sich in einer entsprechenden Kampagne mit Abfallberatung und Aufklärung an die Haushalte gewandt.

Die Grünen wollen das schnell ändern. Motivieren und Kontrollieren sind dabei angesagt.

Anlieferhalle Wiehagen

Wie es geht, wurde bei einem taggleich durchgeführten Ortstermin im Kompostwerk Wiehagen im Nachbarkreis Schaumburg-Lippe deutlich:

Dort sind seit dem Jahr 2004 Detektionssysteme an den Sammelfahrzeugen montiert, die bei der Abholung der Biotonnen auf Störstoffe prüfen. Ein akustisches Signal gibt dem Lader den Hinweis, dass statt Bioabfall auch Störstoffe in der Tonne stecken. Die Tonne bleibt zunächst ungeleert stehen und kann bei Nachzahlung der Restabfallgebühr abgeholt werden. Oder die Störstoffe werden vom Verursacher entfernt.

Ergebnis: Nur vereinzelte Plastikbeutel finden sich in der Anlieferung im Werk Wiehagen. Selbst diese wenigen Plastiktüten sind augenscheinlich und ausnahmslos mit Bioabfall befüllt. Technischer Geschäftsführer Bernd Insinger von der Abfallwirtschaft Schaumburg führt aus: „Vor zehn Jahren hatten wir so hohe Störstoffanteile in den Biotonnen, wir mussten reagieren. Die Kompostproduktion war gefährdet. Nun sind noch ein Prozent der Tonnen bei Abholung verschmutzt und müssen abgewiesen werden. Im Werk in Wiehagen sind Störstoffe aktuell kein Problem mehr, die hochwertige Humusproduktion ist nachhaltig gesichert.“

Die Grünen in Bad Oeynhausen streben die Einführung des Detektionssystems auch in Bad Oeynhausen an, weitere Kommunen im Mühlenkreis sollen folgen. Der Verwaltungsrat der Stadtwerke Bad Oeynhausen wird sich damit in seiner nächsten Sitzung beschäftigen.

Dr. Volker Brand/ Rainer Müller – Held/ Thomas Dippert/ Karl – Heinz Weigelt
Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen

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