Registrierung der Stadt Bad Oeynhausen auf der Internetplattform “abgeordnetenwatch.de”

Geschäftsordnungsantrag für die Ratssitzung am 11.12.2013 gemäß Art. 48 Abs. 1 Satz 2 GO NRW i.V. m. Art. 3 Abs. 1 Satz 2 Geschäftsordnung des Rates.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister.

die Fraktion der GRÜNEN beantragt, folgenden Punkt in die Tagesordnung der Ratssitzung am 11.12.2013 – öffentlicher Teil – aufzunehmen:

Registrierung der Stadt Bad Oeynhausen auf der Internetplattform “abgeordnetenwatch.de”

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt, den Rat der Stadt Bad Oeynhausen bis spätestens 3 Monate vor der Kommunalwahl 2014 auf „abgeordnetenwatch.de – dem virtuellen Wahlgedächtnis“ zu registrieren.

Begründung:

abgeordnetenwatch.de ist eine überparteiliche und institutionell unabhängige Internetplattform. Interessierten wird hier die Möglichkeit eröffnet Mandatierte in Parlamenten und lokalen Räten öffentlich zu befragen.

Der grundsätzliche Wert von öffentlichen Befragungen von Mandatsträgerinnen und Mandatsträgern liegt in einer transparenten und aufmerksamen Begleitmöglichkeit von Politik.

Der niederschwellige Zugang zu abgeordnetenwatch.de, als weitläufig bekanntem Informationsservice aus einer Hand, entspricht dabei dem gesellschaftsüblichen Nutzungsverhalten von Vergleichsportalen im Internet. Dabei ist „abgeordnetenwatch.de für mehr als die Hälfte aller Besucherinnen und Besucher der erste Kontakt zu einer Politikerin oder einem Politiker. So gaben 2011 in einer Onlineumfrage unter 1.000 abgeordnetenwatch.de-Besuchern 53% der Befragten an, dass sie noch nie Kontakt zu einer Politikerin oder einem Politiker aufgenommen hatten, bevor sie abgeordnetenwatch.de kannten. Hochgerechnet auf die knapp 2,7 Millionen Besucher im Jahr 2012, bedeutet das, dass abgeordnetenwatch.de allein in diesem Jahr mehr als 1,4 Millionen Menschen dazu bewegen konnte, erstmals aktiv auf ihre Abgeordneten zuzugehen.“

Informationen über abgeordnetenwatch.de dauerhaft der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, nutzt den Multiplikatoreffekt des Internets. Hierin liegt der größte Unterschied zur E-Mail-Kommunikation, die grundsätzlich eine 1zu1-Kommunikation ist.

Der zusätzliche Charme der Öffentlichkeit von abgeordnetenwatch.de ist, dass die Fragen und Antworten interaktiver sind als der Zugang über eine Partei- oder Fraktionshomepage.
Zudem der politische Entscheidungsprozess dadurch für die Öffentlichkeit vergleichbarer wird.

Die Zahlen zur Wirkungsweise von abgeordnetenwatch.de belegen den hohen Wert eines solchen Portals für den politischen Diskurs:

  • „Besucher/innen im Jahr 2012: 2.656.902

Seit Gründung von abgeordnetenwatch.de im Dezember 2004:

  • Gespeicherte Fragen: 141.907
  • Gespeicherte Antworten: 114.517
  • Anteil beantworteter Fragen: 80,7%“

Durch abgeordnetenwatch.de entsteht damit ein umfangreiches politisches Informationskompendium. Knapp 142.000 Fragen stehen dabei derzeit ungefähr 2.7 Mio. BesucherInnen von abgeordnetenwatch.de gegenüber. Damit informiert abgeordnetenwatch.de ca. 19-mal so häufig, wie aktiv Fragen gestellt werden.

Insgesamt ist abgeordnetenwatch.de eine zeitgemäße Kommunikationsplattform, die vielen Menschen einen Zugang zur Kommunalpolitik anbietet, die mit anderen Medien nur schwierig zu erreichen sind. Insofern würde eine initiative Registrierung des Rates auf abgeordnetenwatch.de den Dialogwunsch des Rates mit den Bürgerinnen und Bürgern um eine zeitgemäße Kommunikationsplattform ergänzen.

Die freiwilligen Beteiligungskosten an abgeordnetenwatch.de betragen für Kommunen 100,- € pro Monat pro Kommune. Kosten für die einzelnen Mitglieder des Rates fallen nicht an. Die Beteiligungseinnahmen werden u.a. für die Moderation des Portals verwandt. Sämtliche Fragen werden von ModeratorInnen gegengelesen:

„Nicht freigeschaltet werden insbesondere:

  • Beiträge, die Gewaltherrschaft, Rassismus, Sexismus sowie politische und religiöse Verfol¬gung vertreten oder deren Opfer missachten und verhöhnen
  • Beiträge mit Beleidigungen, Beschimpfungen und menschenverachtenden Formulierungen
  • Fragen zum Privatleben
  • Fragen, die unter eine berufliche Schweigepflicht fallen
  • Beiträge, die keiner Frage oder Aufforderung zur Stellungnahme entsprechen, sondern nur bloße Meinungsäußerung sind
  • Massen-Mails
  • unangemessen viele Fragen pro Fragesteller oder Abgeordnete
  • mehrere Nachfragen
  • Fragen von Abgeordnetenmitarbeitern aus Partei- und Fraktionsgeschäftsstellen sowie selbst gestellte Fragen
  • Fragen mit falschem Namen und/oder falscher E-Mail-Anschrift“

Aus einem Mandat leitet sich ein persönliches Rechenschaftsverhältnis gegenüber der Öffentlichkeit ab. Daher ist es richtig auch einzelne Ratsmitglieder über abgeordnetenwatch.de ansprechen zu können – ähnlich wie es bereits heute durch in der Regel veröffentlichte eMail-Adressen und Telefonnummern möglich ist.

Die Beantwortung von Fragen über abgeordnetenwatch.de ist für jede Mandatsträgerin und jeden Mandatsträger freiwillig.

Die Erfahrung aus den bereits bei abgeordnetenwatch.de registrierten Kommunen zeigen, dass die Anzahl der Fragen für einzelne Ratsmitglieder überschaubar ist, Massenanfragen sind zudem laut abgeordnetenwatch.de Moderations-Codex nicht zulässig.

Aktuell sind bereits Mitglieder von 60 Kommunalvertretungen über abgeordnetenwatch.de befragbar – allein im Jahr 2012 gab es 33 Neuregistrierungen. In Nordrhein-Westfalen sind die Räte von Aachen, Bielefeld, Bonn, Köln, Mettmann, Kreis Minden-Lübbecke, Leverkusen, Minden, Mönchengladbach, Münster, Niederkrüchten, Radevormwald, Solingen, Unna, Wesseling, Witten und Wuppertal registriert.

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