Radler ausgebremst

Friedrich Bredemeier, Fahrradbeauftragter der Stadt, nimmt Stellung zur Kritik der Grünen

VON PETER STEINERT

Bad Oeynhausen. Mit konstruktiver Kritik und einem Radwegeplan gingen diese Woche die Grünen an die Öffentlichkeit (die NW berichtete). Ein eben solches Werk wollte der städtische Fahrradbeauftragte Friedrich Bredemeier bis Mitte vergangenen Jahres bereits vorgestellt haben.

„In der Verwaltung passiert gar nichts“, stellte Andreas Edler fest, der als Grünen-Ratsmitglied dem „Arbeitskreis fahrradfreundliche Stadt“ angehört. Der fürchtet, dass die Stadt Bad Oeynhausen zum wiederholten Mal den Anlauf zur fahrradfreundlichen Stadt verpasst. Und der jetzt auf Anregung der Neuen Westfälischen auf den in der Kritik stehenden Fahrradbeauftragten Bredemeier traf. Beide gemeinsam befürchten, dass die leere Stadtkasse die Radler ausbremsen könnte.

Das ist umso bedauerlicher, da Bad Oeynhausen bereits 1998 die erste Schritte für das Prädikat „Fahrradfreundliche Stadt“ in die Wege eingeleitet hatte und die 2008 einen zweiten – bislang ebenfalls – erfolglosen Versuch angegangen war. Bredemeier selbstkritisch: „Ich habe mir auch schon die Frage gestellt, was in all den Jahren zwischen 1998 und 2008 passiert ist. Damals wäre das Geld da gewesen, heute fehlt es.“

Dementsprechend schwierig gestaltet sich die Umsetzung des Grünen-Vorschlags, wonach die Bachstraße zur Radstraße gemacht werden soll. „Da geht es nicht nur um ein paar Schilder, die aufgestellt werden müssten. Das ist ein Rechtsakt, bei dem die Untere Straßenbehörde eingebunden werden muss“, klärt Stadtsprecher Rainer Printz auf und nimmt Andreas Edler zugleich eine Menge Wind aus den Segeln.

Der hatte laut nachgedacht und mehr Kompetenzen für den städtischen Fahrradbeauftragten eingefordert: „Das ist eine grundsätzliche Forderung von uns.“ Ein mit Befugnissen ausgestatteter Friedrich Bredemeier sollte demnach das Bindeglied zwischen dem Arbeitskreis und den zuständigen Stellen sein. Die Befugnisse fehlen, von Rechtsmäßigkeit, so Printz, ganz zu schweigen.

Was bleibt, ist der Wunsch einer fahrradfreundlichen Stadt. Deren Voraussetzungen allerdings durch die anstehende Streichliste des städtischen Kämmerers schnell zu den Akten gelegt werden könnten. Was Bredemeier und Edler gleichermaßen werten: „Wann die fahrradfreundliche Stadt realisiert wird, lässt sich im Moment überhaupt nicht absehen.“

Was die Grünen betrübt. Die aber immerhin auf einen nun vorliegenden Radwegeplan verweisen können. Der zeigt auf rot markierten Wegen, wie der Einheimische von A nach B kommt, beinhaltet in Gelb das Radwegenetz NRW und führt in grüner Farbe das touristische Radwegenetz auf.

Der Plan wird am heutigen Samstag an einem Stand der Grünen in Nähe des Schweinebrunnens sowie in der Woche darauf am 2. Mai beim Else-Werre-Rad-Tag verteilt. „Wir haben 1.000 Stück drucken lassen“, sagt Rainer Müller-Held.

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