Wasserversorgung und Regenwassernutzung

Informationsabend Bündnis 90 / Die Grünen im Begegnungszentrum Druckerei Bad Oeynhausen

Andreas Kollmeyer, Susanne Brants und Norbert Heinrich auf der Bühne des Begegnungszentrum Druckerei
Am 30.07.2020 lud der Ortsverein Bündnis 90 / Die Grünen, Bad Oeynhausen zu einem Informationsabend mit dem Thema Wasserversorgung und Regenwassernutzung ein. Referenten waren Susanne Brants, Geschäftsbereichsleiterin Wasser und Andreas Kollmeyer, Geschäftsbereichsleiter Abwasser der Stadtwerke Bad Oeynhausen. Die Moderation übernahm Norbert Heinrich, Ortsverein Bündnis 90 / Die Grünen, Bad Oeynhausen.

Trinkwasser ist ein Lebensmittel. Aber wie wird dieses qualitativ hochwertige Gut eingesetzt? Nach Erläuterung der Begriffe Trinkwasser, Brauchwasser und Grauwasser überrascht Frau Brants, dass nur 4% des Trinkwassers im Haushalt für Essen und Trinken verwendet werden. Die anderen Anteile sind Körperpflege 39%, Toilettenspülung 30%, Wäschewaschen 13%, Geschirrspülen 7% und Raumreinigung, Garten 7%. Der mittlere tägliche Wasserbedarf beträgt 121 Liter / Person und Tag bzw. 45 m³ / Person und Jahr. 1/3 des Wassers wird in Rehme, Lohe und Bergkirchen gefördert und 2/3 über den Wasserbeschaffungsverband „Am Wiehen“ bezogen.

Die Wassergewinnung auf Bad Oeynhausener Gebiet ist komplex, da ein zu starkes Pumpen den Salzgehalt durch Wasser tragende Sohlegesteinsschichten erhöht. Die persönlichen Lebensgewohnheiten bewirken einen erhöhten Wasserverbrauch in den Abendstunden, bei hohen Temperaturen und Sonnenschein sowie an den Wochentagen freitags, samstags und montags. Es kann deshalb während Hitzeperioden in Spitzenverbrauchszeiten zu Engpässen kommen. Dezentrale Wasserenthärtungsanlagen (Ionenaustauscher) reduzieren den Härtegrad des Wassers, erhöhen aber gleichzeitig den Natriumgehalt. Dies ist kritisch z.B. bei Menschen mit Bluthochdruck oder Babyernährung.

Andreas Kollmeyer berichtet über das Abwassernetz, das im Stadtgebiet sowohl aus Mischwasserkanälen als auch Abwasser- und Regenwasserkanälen besteht, und das zur Abwasserbehandlung im Klärwerk in Rehme führt. Regenwassernutzung kann bis zu 50% des Trinkwasserbezugs reduzieren, dies erfordert besondere Planung des Wassernetzes im Gebäude. Ebenso ist eine Versickerung von Regenwasser auf dem Gelände sinnvoll. Es führt zu einer Speicherung im Boden und reduziert die Überlastung des Kanalnetzes z.B. bei Unwetter artigen Regenfällen.

(v.l.) Volker Brand, Bürgermeisterkandidat der Grünen, Bad Oeynhausen
Andreas Kollmeyer, Geschäftsbereichsleiter Abwasser, Stadtwerke Bad Oeynhausen
Norbert Heinrich, Moderator, Grüne Bad Oeynhausen
Susanne Brants, Geschäftsbereichsleiterin Wasser, Stadtwerke Bad Oeynhausen
Sigi Gutsche, Landratskandidat der Grünen, Kreis Minden-Lübbecke

Jeder einzelne Bürger kann etwas für unser Grundwasser tun:

  • Medikamente, Farben oder Lacke gehören nicht in die Toilette, sondern in den Hausmüll
  • Waschen Sie Ihr Auto in der Waschanlage
  • Benutzen Sie biologisch abbaubare Waschmittel
  • Kaufen Sie Produkte aus ökologischem Anbau
  • Vermeiden Sie in Ihrem eigenen Garten den Einsatz von Pestiziden.
  • Versickern Sie Regenwasser vor Ort, wenn möglich

Jeder einzelne Bürger kann Trinkwasserverbrauch reduzieren:

  • Lassen Sie Wasserhähne etc. nicht unnötig laufen
  • Bewässern Sie Ihren Garten nur so viel wie unbedingt nötig.
  • Reduzieren Sie die Poolbefüllung auf ein Minimum
  • Berücksichtigen Sie, dass insbesondere in den Abendstunden, am Wochenende, bei Hitze Spitzenverbräuche entstehen können.
  • Achten Sie auf die Trinkwasserampel der Stadtwerke Bad Oeynhausen im Internet

Die interessante Diskussion verfolgten Volker Brand, Bürgermeisterkandidat der Grünen in Bad Oeynhausen, Sigi Gutsche, Landratskandidat der Grünen im Kreis Minden, Kathrin Böhning, Bürgermeisterkandidatin der Grünen in der Stadt Lübbecke und viele weitere Gäste.

(Text: Norbert Heinrich)

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