Auch Bad Oeynhausen muss sich vor Hitzewellen wappnen

Südeuropa erleidet diesen Sommer  eine dramatische Hitzewelle mit lebensbedrohlichen Rekordtemperaturen von weit über vierzig Grad.

Solche Temperaturen mit einhergehender Dürre führen  nicht nur zu gravierenden Schäden an Flora und Fauna, chronischem Grundwassermangel und einschneidenden Ernteeinbußen. Temperaturen über vierzig Grad führen unweigerlich zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen mit signifikanter Übersterblichkeit besonders für ältere Menschen.

Dr. Volker Brand
In diesem Sommer hält sich die Wärmebelastung in unseren Breiten bislang weitgehen  in Grenzen, da eine relativ konstante Westwindströmung vom Atlantik mit erträglichen Temperaturen unser Wetter bestimmt.

Aber das kann sich spätestens im nächsten Sommer rasch ändern. Die Meteorologen sind jedenfalls erstaunt, mit welcher Wucht sich die prognostizierte Erderwärmung gegenwärtig vollzieht. Insofern ist die Situation in Deutschland trügerisch.

Was heißt das für Bad Oeynhausen? Zwar macht sich die Verwaltung seit einiger Zeit Gedanken zu dieser Problematik über Klimafolgenanpassung.  Grundsätzlich sind wir da auf dem richtigen Weg. Die Frage ist nur, ob diese Stadt gegenwärtig einigermaßen auf eine mögliche Hitzewelle vorbereitet wäre. Gibt es einen Notfallplan für alleinstehende alte Menschen, die bei sehr hohen Temperaturen das Haus nicht mehr verlassen können? Haben wir in der Stadt Trinkwasserspender und Sonnenschutz? Sind  genügend kühlende Wasserflächen, schattenspendende Bäume und Kaltluftströme durch Parkanlagen vorhanden?

Für Menschen, die ohne Klimaanlage in ungedämmten Wohnungen, vielleicht sogar unter dem Dach wohnen, sollten für solche Hitzephasen gekühlte Schutzräume bereitstehen. Mittelfristig muss ferner, mindestens im Neubaubereich,  Hitzeresilienz durch bauliche Veränderungen und Vorschriften forciert werden. Als Vorsitzender des Umweltausschusses rufe ich dazu auf unsere Anstrengungen in diesem Bereich zu verstärken und einen Aktionsplan für mögliche Hitzewellen zu erarbeiten.

Das alles kostet Geld. Aber ich bin überzeugt, es ist letztendlich teurer für uns alle, nichts zu tun.

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