Positionspapier der Grünen zur Inklusion an Bad Oeynhausener Schulen 01.03.201901.03.2019 | Dr. Volker Brand Wie entwickelte sich der Inklusionsgedanke für die schulische Landschaft in Bad Oeynhausen? Zunächst einmal war von einer umfassenden Umsetzung des gemeinsamen Lernens die Rede. Dies sollte für alle Schulen in unserer Stadt gelten. Genauer gesagt, für einige mehr als für andere. Schwerpunktschulen sollten das Gros der Arbeit verrichten und zwar im Primarbereich die Grundschule Eidinghausen und die Europaschule als Schwerpunktschule für die weiterführenden Schulen. Förderschulen wie die hiesige Bernart – Schule sollten nach dem Willen der Bezirksregierung wegen stark zurückgehender Schülerzahlen bis zum Ende des Schuljahres 2018/2019 aufgelöst werden. Nun zeigte sich aber bis 2017, dass es der damaligen rot – grünen Landesregierung nicht gelang, die Versprechungen gegenüber den Regelschulen zur Umsetzung der Inklusion einzuhalten. Weder wurden die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt, noch gab es die erforderliche und versprochene Unterstützung an sonderpädagogischen Fachkräften. Folgerichtig ist die rot -grüne Landesregierung im Besonderen wegen ihrer Schulpolitik 2017 bei der Landtagswahl abgewählt worden, sicher eine erstaunliche Feststellung aus der Feder eines grünen Lokalpolitikers. Wer nun eine neue Inklusionspolitik aus Düsseldorf erwartete, erlebt von der neuen Kultusministerin ein Moratorium im Sinne einer Nachdenkzeit Noch nicht geschlossene Förderschulen wurden erst einmal nicht endgültig geschlossen. Für die Bernart – Schule in Bad Oeynhausen hatte dieses Moratorium letztendlich aber keine Auswirkungen. Ihr Ende steht nun im Sommer bevor. Die verbliebenen Klassen sollen separat unter Federführung der Gesamtschule abgewickelt werden. Nun wird der Inklusionsgedanke in dieser Stadt abermals reformiert. Inklusion ist zwar auch an allen Schulen möglich, der Anspruch des gemeinsamen Lernens wird jedoch für bestimmte Schulen offen widerrufen, d.h.: wenige Schulen müssen die Herkulesaufgabe der Inklusion nun auch pro forma allein stemmen. Es hätte allerdings der Schullandschaft in dieser Stadt gutgetan, wenn das Projekt des gemeinsamen Lernens als gemeinsame gesellschaftliche Herausforderung auch von allen Schulen gemeinsam geschultert worden wäre. Wie kann aber unter diesen Bedingungen die Inklusion trotzdem noch erfolgreich gestaltet werden? Zum Nulltarif wird eine inklusive Beschulung nicht möglich sein und misslingen. Denjenigen Schulen, die Inklusion betreiben (müssen), ist jedwede Unterstützung zu gewähren. Dazu bedarf es klarer Gelingensbedingungen: genügend ausgebildete sonderpädagogische Förderkräfte müssen vom Land bereitgestellt werden ausreichende finanzielle Mittel für notwendige Umbaumaßnahmen sind eine basale Aufgabe des Schulträgers Ferner muss eine Reduzierung der Klassenstärken ermöglicht werden Schlussendlich kann Inklusion nur dann ein Erfolg werden, wenn die Politik bei der Umsetzung des gemeinsamen Lernens, den Eltern- und Schülerwillen vorrangig umsetzt.
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